Pinoccios-Galerie
  Kleine Schneeflocke
 
Die kleine Schneeflocke
 
Es war einmal ein kleines weißes Wölkchen, das am Himmel dahin schwebte. Auf ihrer Reise zog sie über große Meere, sah blühende Landschaften und hohe Berge. Aber das Wölkchen blieb nicht so klein, sie wurde auf ihrer langen Reise immer größer und auch immer schwerer. Und als sie auf ihrer Reise über die hohen Berge zog, war sie durch ihr Gewicht schon so tief gesunken, dass sie sich fast ihre Wolkenhaut an den Felsen verletzte. Es wurde auch immer kälter und schließlich platzte die Wolke auf und viele kleine Schneeflocken tanzten hinunter zur Erde. Unter ihnen war auch unsere kleine Schneeflocke Snezana. Sie schwebten ganz leise und langsam auf die Erde hinab und bedeckten sie mit einer weißen flockigen Schicht, so dass es aussah, wie mit Puderzucker überzogen.
Die kleine Schneeflocke war durch ihre lange Reise müde geworden und da es auch schon dunkel wurde, schlief sie bald ein und träumte davon, in einem großen schönen Schneepalast zu sein. Als es am nächsten Morgen hell wurde und die Sonne langsam aufging, hörte unsere Schneeflocke Snezana lachende und fröhliche Kinderstimmen. Sie schlug vorsichtig ein Auge auf, und sah, wie die Kinder aus dem Schnee runde Kugeln formten und sich damit bewarfen. Immer näher kamen sie der kleinen Schneeflocke und sie hatte Angst, dass auch sie in so eine kleine kugel gepresst würde. Bestimmt tat das weh, wenn die Kinder damit warfen.
Aber dann sagte ein Kind: „Kommt, wir bauen einen Schneemann, wer den schönsten hat“. Und schon fingen sie an, eine Kugel durch den Schnee zu rollen, die immer größer und dicker wurde. Schließlich stellten sie die große Kugel in den Schnee und begannen eine neue zu formen. Näher und näher kamen sie. Und schließlich wurde die kleine Schneeflocke zusammen mit den anderen, die neben ihr lagen, mit der Kugel aufgenommen. Hui, war das komisch, Snezana hielt sich ganz fest an die anderen Schneeflocken, damit sie ja nicht hinunter fiel. Die Kugel stellten die Kinder auf die erste Kugel. Dann kam noch eine kleine Kugel als Kopf obendrauf und alle drei Kugeln wurden schön mit einander verbunden. Mit kleinen Steinen und einer dicken Mohrrübe gaben die Kinder dem Schneemann ein Gesicht und setzten ihm noch eine Mütze auf dem Kopf. Um seinen Hals bekam er einen bunten langen Schal. Aus luftiger Höhe schaute unsere kleine Schneeflocke den Kindern zu.
So vergingen die Tage. Jeden Morgen, wenn die Kinder zur Schule gingen, kamen sie an dem Schneemann vorbei und begrüßten ihn. Snezana war stolz, ein Teil von ihm zu sein. Aber mit der Zeit stieg die Sonne auch höher am Himmel. Und eines morgens wusste die kleine Schneeflocke gar nicht, was mit ihr los war. Sie schwitzte, ihr wurde immer wärmer. Wahrscheinlich war sie krank, dachte sie. Sie hatte Mühe, sich noch an den anderen Schneeflocken fest zu halten, alles war glitschig und feucht. Ihr wurde ganz elend. Ihr schönes weißes Kleid wurde immer schwerer und schließlich rollte die kleine Schneeflocke als Wassertropfen an den Resten des Schneemannes hinunter. Hier bildete sie zusammen mit anderen geschmolzenen Flocken eine Wasserpfütze. Die Pfütze wurde größer und Snezana rutschte weiter an den Straßenrand und von da durch ein eisernes Gitter in einen finsteren Abgrund.  Oh Gott, war das dunkel und unheimlich hier. Die kleine Schneeflocke, die ja nun ein Wassertropfen war, fürchtete sich fürchterlich.
Aber schließlich sah sie wieder Licht und fiel durch ein dickes Rohr  in einen großen breiten Fluss. Hier tanzte sie auf der Wasseroberfläche herum und wurde immer weiter getragen. Viele neue Städte und Dörfer sah sie vorbeiziehen. Ihr ging es richtig gut, sie ließ sich vom der Strömung immer weiter tragen, ab und zu tauchte mal ein kleiner Fisch auf und dann plauderte sie mit ihm und erzählte von ihrer langen Reise und dass sie einmal eine kleine Schneeflocke war mit einem glitzernden weißen Kleid. Die Sonne meinte es gut mit ihr und sie ließ sich ihren kleinen Bauch von ihr wärmen.
Eines Tages aber wurde die Sonne so warm, dass das Wasser zu einem dunstigen Nebel wurde in den sich nun auch unsere kleine Snezana verwandelte. Ihr wurde ganz leicht zu Mute und mit dem Nebel stieg sie höher und höher, bis sich aus dem Nebel am Himmel eine kleine weiße Wolke bildete. In dieser Wolke schwebte Snezana nun dahin  und träumte davon wieder zur Erde hinunter zu kommen. Vielleicht im Sommer, als Regentropfen, der den Blumen Wasser gibt oder im Herbst als Nebelschwaden, der die Blätter mit seinen Tautropfen benetzt oder vielleicht im Winter als kleine weiße Schneeflocke, die die Erde mit ihrer weißen Pracht verschönert und den Kindern damit viel Freude bereitet.
 
 
   
 
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